Herr Dr. jur. Heinrich Klingshirn gilt – zusammen mit Prof. Dr. F.W. Ahnefeld und Prof. Dr. P. Sefrin – als Mitinitiator und Begründer des modernen Rettungsdienstes in Deutschland. Bereits als verantwortlicher Referent und Sachgebietsleiter des zuständigen Ressorts initiierte und moderierte er sehr erfolgreich die Implementierung des modernen Rettungsdienstes in Deutschland. Er schrieb das erste bayerische Rettungsdienstgesetz in Deutschland in mehreren Novellen fort. Seine Gesetzeskonzepte galten als "bayerisches Rollenmodell" und sind bis heute als Vorbild/ Orientierung für viele gesetzliche Lösungen anderer Bundesländer.
Herr Doktor Klingshirn zeichnete sich dadurch aus, dass er zurückhaltend und besonnen in seiner Art gleichermaßen unprätentiös und nachhaltig seine Visionen und Ideen realisierte. Er fungierte stets abwägend zwischen ehrenamtlichen Bedürfnissen und hauptamtlicher Professionalität – gleichsam als Anwalt der deutschen Notfallpatienten. Zusammen mit Herrn Professor Dr. L. Schweiberer, Herrn Gerhard Kugler und Herrn Dr. Erwin Stolpe etablierte er bundesweit den modernen deutschen Luftrettungsdienst und führte diesen zu international hohem Renommee. Trotz erheblicher Widerstände implementierte er zusammen mit Partnern das Berufsbild des Rettungsassistenten, sorgte für Rahmenbedingungen der automatisierten externen Defibrillation (AED) und die Einführung des ärztlichen Leiter Rettungsdienstes (ÄLRD) in Bayern. Er war ein klarer Verfechter der fakten-gestützten Notfallmedizin und wesentlicher Initiator zusammen mit Herrn Professor Schweiberer der Gründung des Arbeitskreises Notfallmedizin und Rettungswesen (ANR) an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Über viele Jahre leitete er mit großem Geschick und beispielgebender Moderationsfähigkeit den ANR-Fachbeirat, in welchem die korrespondierenden Ministerien und Hilfsorganisationen sowie Kostenträger eng und vertrauensvoll auch bei kritischen Themen zielführend und lösungsorientiert zusammenarbeiteten. Dies war gleichsam die Keimzelle für die Gründung des ersten Notfallinstitutes an einer deutschen Fakultät, dem Institut für Notfallmedizin und Medizinmanagement (INM) am Klinikum der Universität München.
Mit Herrn Doktor Klingshirn verlieren der deutsche Rettungsdienst und die Notfallmedizin einen entscheidenden strategischen Vordenker und einen vorbildlich vernetzten Visionär, der sich stets unprätentiös für den Erfolg der Sache im Sinne des Gemeinwohls und der gesicherten Daseinsvorsorge einsetzte. Ein Philanthrop im besten Sinne. Die Claus Enneker Stiftung wird ihm stets ein ehrendes und hochanerkennendes Gedenken bewahren.
Am Heiligen Abend 2020 ist Herr Dr. med. Hans Burghart im Alter von 84 Jahren im Kreise seiner Familie in Großdingharting verstorben. Herrr Dr. Burghart war zusammen mit Herrn Gerhard Kugler einer der Begründer der deutschen Luftrettung, und als der Rettungshubschrauber Christoph 1 vor 50 Jahren zu Rettungseinsätzen mit Notfallpatienten abhob, gehörte er als RTH-Arzt der ersten Stunde zu den ersten zivilen Rettungs-Helikopter-Besatzungen weltweit.
Über viele Jahre war er chirurgischer Kollege und beruflicher Wegbegleiter unseres Stifters Herrn Dr. Claus Enneker und Amtsvorgänger von Herrn Dr. Stolpe (stv. Vorsitzender unserer Stiftung) als Medizinischer Leiter und ltd. RTH-Arzt am Chrristoph 1 in München-Harlaching , dem Gründungssitz der CES-Stiftung.
Bildnachweis: Vorstand der Claus-Enneker-Stiftung / Kempinski Falkenstein Grand
Am 03. und 04. Juni 2019 veranstaltete die Claus-Enneker-Stiftung erneut das wiederkehrende deutschsprachige "Enneker Forum Falkenstein | 2019" in Königstein bei Frankfurt/Main veranstalten. Der Vorstand der Claus-Enneker-Stiftung hat in diesem Jahr die Konzepte zur zukünftigen notfallmedizinischen Versorgung in Deutschland zum zentralen Thema der interdisziplinären und berufsübergreifenden Expertentagung „Enneker Forum Falkenstein | 2019“ gemacht.
Für dieses sehr aktuelle Thema aus dem Sektor klinischer Akutmedizin & Rettungsdienst hat sich eine sehr interessante Runde aus eingeladenen prominenten und tief sachkundigen TeilnehmerInnen zusammengefunden – unter Beteiligung von Landesministerien, Verbänden und Entscheidungs- und Innovationsträgern aus der Ärzteschaft, den Akutkliniken, Rettungsdienstleistenden und der Wissenschaft.
Die zweitägige Diskussion war offen & innovativ, inhaltsschwer & konstruktiv, themengeleitet & lösungsorientiert. Beiliegend nun das finale Schlussdokument der diesjährigen Veranstaltung in Falkenstein:
ANTWORTEN AUF DIE AKTUELLEN FRAGEN ZUR ZUKÜNFTIGEN NOTFALLMEDIZINISCHEN VERSORGUNG DER BEVÖLKERUNG IN DEUTSCHLAND Ergebnis der Expertentagung „Enneker Forum Falkenstein | 2019“ -> Link zum Abschlussdokument
(v.l.) Dr. Stolpe (1. stv. CES-Vorstandsvorsitzender), Prof. Dr. Brunner (Klinikum Agatharied), Prof. Dr. Lackner (CES-Vorstandsvorsitzender) bei der Übergabe.
Bildnachweis: Vorstand der Claus-Enneker-Stiftung / Klnikum Agatharied
Zum Zweck der Förderung der Weiterentwicklung eines technologischen Verfahrens der klinischen Traumamedizin im Rahmen der Gesundheitspflege gemäß Antrag 25 10.2018 (Prof. Dr. med. U. H. Brunner) wurde dem Freundeskreis des Krankenhauses Agatharied e. V. in 2018 ein Betrag von € 20.000,- als anteiligen zweckgebundenen Innovationszuschuss zur Anschaffung einer intraoperativen Navigation in Kombination mit einem 3D-C-Bogen zugewendet. Die Kombination aus intraoperativer Navigation und 3D-Bildgebung stellt eine wichtige technische Innovation zur Verbesserung der Patientenversorgung in Traumatologie und insbesondere Wirbelsäulenchirurgie dar.
"In der heutigen Zeit ist es von besonderer Bedeutung, den fokussierten Dialog zwischen den Fachexperten und den - nicht selten politisch mandatierten - Verantwortungsträgern zu organisieren und unterstützen, um die faktengestützen Erkenntnisse der modernen akutmedizinischen Versorgungsforschung für nachhaltige Richtungsentscheidungen nutzbar zu machen. Genau dies war die Vision vom Stifter Claus Enneker und ist heute die gelebte Praxis der CE-Stiftungsarbeit." (2014)
Prof. Dr. med. Leonhard Schweiberer†
Nestor der modernen Traumaforschung
Fotograf: Sigi Müller | Bildnachweis: Stiftung Menschen für Menschen