Nachrufe | Wichtige Mentoren des Stiftungszweckes verstorben

Dr. jur. Heinrich KLINGSHIRN am 12.12.2020 verstorben

Herr Dr. jur. Heinrich Klingshirn gilt – zusammen mit Prof. Dr. F.W. Ahnefeld und Prof. Dr. P. Sefrin – als Mitinitiator und Begründer des modernen Rettungsdienstes in Deutschland. Bereits als verantwortlicher Referent und Sachgebietsleiter des zuständigen Ressorts initiierte und moderierte er sehr erfolgreich die Implementierung des modernen Rettungsdienstes in Deutschland. Er schrieb das erste bayerische Rettungsdienstgesetz in Deutschland in mehreren Novellen fort. Seine Gesetzeskonzepte galten als "bayerisches Rollenmodell" und sind bis heute als Vorbild/ Orientierung für viele gesetzliche Lösungen anderer Bundesländer.

Herr Doktor Klingshirn zeichnete sich dadurch aus, dass er zurückhaltend und besonnen in seiner Art gleichermaßen unprätentiös und nachhaltig seine Visionen und Ideen realisierte. Er fungierte stets abwägend zwischen ehrenamtlichen Bedürfnissen und hauptamtlicher Professionalität – gleichsam als Anwalt der deutschen Notfallpatienten. Zusammen mit Herrn Professor Dr. L. Schweiberer, Herrn Gerhard Kugler und Herrn Dr. Erwin Stolpe etablierte er bundesweit den modernen deutschen Luftrettungsdienst und führte diesen zu international hohem Renommee. Trotz erheblicher Widerstände implementierte er zusammen mit Partnern das Berufsbild des Rettungsassistenten, sorgte für Rahmenbedingungen der automatisierten externen Defibrillation (AED) und die Einführung des ärztlichen Leiter Rettungsdienstes (ÄLRD) in Bayern. Er war ein klarer Verfechter der fakten-gestützten Notfallmedizin und wesentlicher Initiator zusammen mit Herrn Professor Schweiberer der Gründung des Arbeitskreises Notfallmedizin und Rettungswesen (ANR) an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Über viele Jahre leitete er mit großem Geschick und beispielgebender Moderationsfähigkeit den ANR-Fachbeirat, in welchem die korrespondierenden Ministerien und Hilfsorganisationen sowie Kostenträger eng und vertrauensvoll auch bei kritischen Themen zielführend und lösungsorientiert zusammenarbeiteten. Dies war gleichsam die Keimzelle für die Gründung des ersten Notfallinstitutes an einer deutschen Fakultät, dem Institut für Notfallmedizin und Medizinmanagement (INM) am Klinikum der Universität München.

Mit Herrn Doktor Klingshirn verlieren der deutsche Rettungsdienst und die Notfallmedizin einen entscheidenden strategischen Vordenker und einen vorbildlich vernetzten Visionär, der sich stets unprätentiös für den Erfolg der Sache im Sinne des Gemeinwohls und der gesicherten Daseinsvorsorge einsetzte. Ein Philanthrop im besten Sinne. Die Claus Enneker Stiftung wird ihm stets ein ehrendes und hochanerkennendes Gedenken bewahren.

 

Dr. med. Hans BURGHART am 24.12.2020 verstorben

Am Heiligen Abend 2020 ist Herr Dr. med. Hans Burghart im Alter von 84 Jahren im Kreise seiner Familie in Großdingharting verstorben. Herrr Dr. Burghart war zusammen mit Herrn Gerhard Kugler einer der Begründer der deutschen Luftrettung, und als der Rettungshubschrauber Christoph 1 vor 50 Jahren zu Rettungseinsätzen mit Notfallpatienten abhob, gehörte er als RTH-Arzt der ersten Stunde zu den ersten zivilen Rettungs-Helikopter-Besatzungen weltweit.

Über viele Jahre war er chirurgischer Kollege und beruflicher Wegbegleiter unseres Stifters Herrn Dr. Claus Enneker und Amtsvorgänger von Herrn Dr. Stolpe (stv. Vorsitzender unserer Stiftung) als Medizinischer Leiter und ltd. RTH-Arzt am Chrristoph 1 in München-Harlaching , dem Gründungssitz der CES-Stiftung

 

Prof. Dr. med. Leonhard Schweiberer verstorben


Fotograf: Sigi Müller | Bildnachweis: Stiftung Menschen für Menschen

Der Vorstand der Claus-Enneker-Stiftung trauert um den Mitbegründer der Stiftung Herrn Prof. Dr. med. Leonhard Schweiberer. Am 16.8.2017 verstarb Prof. Leonhard Schweiberer, hochgeschätzt als Mensch und Mediziner.
Forschung, Innovation, Weiterbildung und Qualitätsmanagement im Bereich der Trauma- und der Notfallmedizin waren die zentralen Themen und erfuhren Prof. Schweiberers umfassende Unterstützung. Er hat die Stiftungsgründung und die Definition des Stiftungszweckes wesentlich mitgeprägt und die Stiftungsarbeit über viele Jahre mit Rat und Tat begleitet.

Wir verlieren in Prof. Schweiberer einen großen Menschen und Mentor der Stiftung. Am Ende galt seine Begeisterung für die Trauma- und Notfallmedizin dem Ziel den anvertrauten Patienten die bestmögliche Versorgung zukommen zu lassen. Seine Bekanntheit und seinen ausgezeichneten Ruf als Wissenschaftler und Chirurg verstand er stets in diesem Sinne einzusetzen. Wir werden Herr Prof. Schweiberer stets ein ehrendes Andenken bewahren.